Kooperationsformen zwischen Startups und etablierten Unternehmen

Dieser Artikel ist am 21.01.2016 auch auf deutsche-startups.de erschienen.

Wie Startups und etablierte Unternehmen zusammenarbeiten können und auf welche Schritte besonders geachtet werden sollte

Die Entwicklung von Innovationen, ist der Punkt an welchem die verschiedenen Unternehmensformen wie Startups (ein Startup ist eine Organisation geschaffen für die Suche nach einem wiederholbaren und skalierbaren Geschäftsmodell) und etablierte Unternehmen vor der gleichen Herausforderung stehen. Beide müssen neue Produkte, Prozesse oder Geschäftsmodelle entwickeln. Während Startups oftmals die Chance haben “out-of-the-box” zu denken, haben innovative Unternehmen das Potential ihre bestehenden Ressourcen und ihren Kundenzugang zu nutzen. Zum Beispiel werden Startups mit einer internen Kanibalisierung konfrontiert und können daher größer denken. Diese heterogenen Stärken der beiden Unternehmensformen zeigen auf, warum eine Kooperation von beiden sehr wertvoll sein kann.

Wenn man über die Kooperation mit Startups spricht, ist es zunächst wichtig, dass sich beide Seiten verstehen. Das bedeutet, dass die betroffenen Personen die Umstände des jeweils anderen verstehen. Nachdem beide Unternehmensformen sehr heterogen sind, stellt oft bereits das Verständnis eine Herausforderung dar. Zum Beispiel können manche Kaufentscheidungen in etablierten Unternehmen ein Jahr dauern, was für ein Startup oft schwierig ist. Auf der anderen Seite haben Startups keine lange Vorgeschichte und entwickeln neue Innovationen, welche noch nicht validiert sind (vergleiche Technology adoption lifecycle).

Wie die Zusammenarbeit mit Startups abläuft
Wie die Zusammenarbeit mit Startups abläuft

Im zweiten Schritt beginnt man relevante Startups zu identifizieren, welche mit dem selbst definierten Ziel übereinstimmen. Mit einem klaren Ziel kann eine klare Ausschreibung erstellt werden, welche bessere Ergebnisse erlaubt. Diese Ausschreibung kann zum Beispiel zur Identifikation von Teilnehmern für ein Event dienen, auf welchem Mitarbeiter eines Unternehmens mit Startups in Kontakt kommen können und diese so kennenlernen und besser verstehen (Beispiel Lange Nacht der Startups, Telekom). Eine engere Kooperationsform ist hingegen die Identifikation von Startups als Forschungspartner. Formate zur Identifikation und zum Austausch mit Startups unterscheiden sich sehr stark, zum Beispiel dienen dazu: Startup Scouting, Startup Pitching, Innovationswettbewerbe oder auch ein Event zum Thema Startup trifft etabliertes Unternehmen.

Sobald relevante Startups identifiziert sind, können Kooperationsformen identifiziert und anhand der Ziele bewertet werden. In dieser Phase werden Startups ausgewählt und Entscheidungen zu nächsten Schritten werden getroffen. Die verantwortlichen Personen tauschen ihre Ziele und Visionen aus und kommen zu einer Kooperation zum beiderseitigen Vorteil. Diese Kooperationen können zum Beispiel einfach in Form eines ersten allgemeinen Austausch stattfinden, als Lieferantenbeziehung oder als Kundenbeziehung. Sobald gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit gesammelt wurden, werden weitere Kooperationsformen wie Forschungs- & Entwicklungskooperationen oder API Kooperationen interessant. In späteren Phasen kommen dazu Formen wie Corporate Investments, Übernahme-Recruiting (sogenannte Acqui-Hires) oder Mergers and Acquisitions (M&A).

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Kooperationsformen mit Startups

Nach Abschluss der Auswahl der Kooperationsform, werden die Energien auf die Umsetzung der Kooperation gelenkt und damit auf die erwarteten Vorteile für beide Seiten. Erwartungsmanagement sowie eine offene Kommunikation zu Zielen von beiden Seiten spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Kooperationsintensität kann dabei sehr stark schwanken, von einer losen Kooperation hin zu einer strategischen Kooperation (z.B. Tesla and Daimler). Die Definition von Milensteine und ein Code of Conduct stellen gute Methoden dar, um ein starkes Fundament für eine langfristige Zusammenarbeit zu legen. Wenn ein etabliertes Unternehmen mit unterschiedlichen Startups in einem Sektor arbeitet, kann das eine Herausforderung werden, falls diese Startups miteinander im Wettbewerb stehen. Für intensive Kooperationen empfiehlt sich auch eine operative Unterstützung in Form von Change Management. Ambi-Vation ist ihr Partner für die Identifikation und Auswahl von Startups, sowie für die Entwicklung von Kooperationskonzepten.

 

Über Ambi-Vation
Ambi-Vation verbindet innovative Unternehmen und Startups für Innovations-Partnerschaften. Dabei forciert Ambi-Vation als Innovationsberatung und Match-maker die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups im Rahmen eines allgemeinen Austauschs sowie im Rahmen von konkreten Kunden-, Lieferanten- und Forschungspartnerschaften. Konkret unterstützt Ambi-Vation Unternehmen bei der Bedarfsidentifikation, Startupidentifikation, Startupbewertung und Kooperationsanbahnung der Zusammenarbeit. Dazu dienen Formate wie beispielsweise die Recherche von relevanten Startups, ein Startup-Monitoring, strategische Kooperationsberatung oder Eventformate wie Startup Touren. Der monatliche Newsletter informiert zudem neugierige Unternehmensvertreter über aktuelle Kooperationsbeispiele und Events zu diesen Kooperationen.

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Christoph Baier

Christoph Baier matches Startups & innovative Companies for Cooperation & Open Innovation. He is Managing Director of Ambivation and Co-Founder of founderio. His focus is on (Industrial) Internet of Things, PropTech, CleanTech and Energy Startups and shares insights into the cooperation of startups and companies as a speaker or interview partner. Prior to that he studied Innovation Management & Entrepreneurship at TU Berlin, wrote his master thesis about the learning capability of B2B startups and the cooperation with external partners. During his studies he cofounded START Berlin and is now an alumni.